Betriebssystem 2.0: Ich bin der größte Idiot auf dieser Erde!
Sind Sie oft selbst Ihr schärfster Kritiker?
Warum haben wir alle eine solche innere Stimme? Eine Stimme, die folgendes sagt (und diese Liste ist bei weitem nicht komplett. Und sie ist auch individuell verschieden):
· „Du bist nie gut genug“
· „Stell dich doch nicht immer so blöd an.“
· „Das schaffst du nie.“
· „Dafür bist du definitiv zu alt/zu träge/zu wenig diszipliniert,….“
Einem Freund oder einem Mitarbeiter würde man solche Sätze vermutlich nicht an den Kopf werfen. Das tut man nicht. Wenn wir so mit jemanden reden würden, dann hätten wir bald keine Freunde und Mitarbeiter mehr.
Warum dann bei einem selbst?
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Coach habe ich mit reinem Businesscoaching begonnen. Mich dann mehr und mehr mit Zielen und Prioritäten beschäftigt. Klarheit, was Menschen erreichen wollen, und Verbindlichkeit dort hin zu kommen. Ich bin dann auch mehr und mehr in den Bereich Persönlichkeitsentwicklung vorgedrungen. Und habe mit dem LPP Linc Personality Profiler ein Tool gefunden, mit dem ich Menschen helfen kann, sich selber besser zu kennen. Stärken und Schwächen. Und herauszufinden, wo Veränderungen in bestimmten Situationen hilfreich sind.
Nur eines hat noch gefehlt:
𝐃𝐚𝐬 𝐀𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐞𝐧 𝐚𝐦 𝐌𝐢𝐧𝐝𝐬𝐞𝐭. 𝐃𝐞𝐦 𝐞𝐢𝐠𝐞𝐧𝐞𝐧 𝐁𝐞𝐭𝐫𝐢𝐞𝐛𝐬𝐬𝐲𝐬𝐭𝐞𝐦.
Und ein falsches Betriebssystem sagt uns beispielsweise, dass wir nicht gut genug sind.
Oder zwingt uns Leistung zu bringen, weil wir ansonsten nicht gemocht werden.
Oder schimpft uns, weil wir nicht genau genug gearbeitet haben.
𝐒𝐭𝐞𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐞 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐯𝐨𝐫, 𝐬𝐢𝐞 𝐡ä𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧 𝐧𝐞𝐮𝐞𝐬 𝐁𝐞𝐭𝐫𝐢𝐞𝐛𝐬𝐬𝐲𝐬𝐭𝐞𝐦:
🆒 𝐌𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐦 𝐬𝐢𝐞 𝐰𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫𝐡𝐢𝐧 𝐞𝐫𝐟𝐨𝐥𝐠𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐢𝐧𝐝.
🆕 𝐀𝐛𝐞𝐫 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐬𝐢𝐞 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐨𝐟𝐭 𝐰𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐠𝐫öß𝐭𝐞 𝐈𝐝𝐢𝐨𝐭 𝐚𝐮𝐟 𝐄𝐫𝐝𝐞𝐧 𝐟ü𝐡𝐥𝐞𝐧.
Diese Erkenntnis gilt natürlich nicht nur für Unternehmer. Sie gilt für Mitarbeiter, Freunde und Familie. Für jeden.
Aber wie kommt man zu einem Mindset/Betriebssystem, das einen unterstützt?
Ich bemerke oft, dass Mitglieder meiner Unternehmerboards fast automatisch nach einiger Zeit ihr Mindset verändern. Sie sind Teil einer Gruppe die sich durch folgendes auszeichnet: Jeder ist erfolgreich oder will erfolgreich werden, alle können einige Dinge super gut. Und keiner ist perfekt. Allein diese Erkenntis ermöglicht ein freieres Mindset.
In der Analyse des Mindsets arbeite ich mit dem ANTREIBER-TEST. Das Modell innerer Antreiber kommt aus der Transaktionsanalyse, die darunter elterliche Forderungen versteht, mit denen konventionelle, kulturelle und soziale Vorstellungen verbunden sind. Als Eltern-Gebote haben diese Botschaften für Kinder einen Absolutheitscharakter, der nicht angezweifelt wird, denn ihre Nichteinhaltung könnte zur Folge haben, nicht mehr geliebt zu werden.
Erst im Erwachsenenalter haben wir die Möglichkeit zu erkennen, dass es Alternativen zu den elterlichen Botschaften gibt. Zu diesem Zeitpunkt haben sich diese Botschaften jedoch schon stark im Unterbewusstsein verankert. Unbedacht versuchen wir daher auch als Erwachsene, im Privat- wie im Berufsleben die Forderungen der Gebote zu erfüllen, als ob wir unter einem geheimen Zwang ständen.
Sehr gerne arbeite ich auch mit dem 6 Wochenprogramm von Positive Intelligence. Hier werden vorab 9 Saboteure identifiziert. Diese Saboteure sind falsche Freunde, denn sie gaukeln uns nur etwas vor. Zum Beispiel sagt der „Pleaser“, das man nur dann gemocht wird, wenn andere mit mir zufrieden sind.
Ich kenne diesen Pleaser sehr gut. Denn er ist mein größter Saboteur. Und ich konnte ihn dramatisch reduzieren. Mein Betriebssystem verändern. Wenn früher mal etwas schief ging, dann hat mir der Pleaser gesagt, das mein Kunde nicht mit mir zufrieden ist. Ich hätte mich 2 Wochen geärgert. Aber das mache ich nicht mehr. Mein Fehler ändere ich sehr wohl. Aber ohne negative Emotionen.
Ich kann nur empfehlen, möglichst rasch ein Betriebssystem zu ändern, dass uns schadet. Und daran zu arbeiten, ein neues Betriebssystem 2.0 zu etablieren, das uns unterstützt.